Einzelnde Uniformschnitte und Details im Zuge einer Homepage zu besprechen würde diesen Rahmen sprengen. Ich werde mich deshalb auf Grundsätzlichkeiten beschränken.

Es gibt einige gute Bücher über die verschiedenen Uniformen des Kurfürstentums und Königreiches Hannover. Die Bilder, die hier gezeigt werden, sind aus Büchern, die es seit Jahren im Handel nicht mehr gibt. Wer besonderes Interesse an den Uniformen des Kurfürstentums hat - zum Beispiel wegen des Siebenjährigen Krieges im 18. Jahrhundert - sei auf die erste Literaturempfehlung hingewiesen, in der die Uniformen aller Regimenter (Infantrie, Kavallerie, Artillerie, Stab) abgebildet sind.

Im 18. Jahrhundert wechselte der Farbstil der Unifromen nach dem Siebenjährigen Krieg. Auch wurden die Regimenter umgestellt:

Infanterie ca. 1750 bis 1780   Kavallerie ca. 1750 bis 1780
 
Infanterie Regiment 5b Uelzen   Kavallerie Regiment 3CA Stade

 

Infanterie ab ca. 1780   Kavallerie ab ca. 1780
   
5. Infanterie Regt. Uelzen   2. Kavallerie Regiment Celle

Die Farben der Regimenter unterschied sich lediglich in den Aufschlägen; die Grunduniform war rot.

  Auch beider Kavallerie unterschieden sich die Regimenter lediglich in der Farbe der Aufschläge. Die Grundunifrom war blau.

In den Befreiungskriegen war das Kurfürstentum Hannover zeitweise von Franzosen und Preußen besetzt. Um im Kampf gegen Napoléon für die Freiheit des eigenen Landes teilnehmen zu können, reisten - mehr oder weniger illegal - hannöversche Männer nach England. Dort konnten sie in die King's German Legion eintreten. Der Kurfürst von Hannover war zugleich König von England und schon von daher an der Befreiung seiner Stammlande interessiert. Näheres zur King's German Legion unter http://www.kgl.de

Nach dem Sieg über Napoléon gab es bis zur unrechtmäßigen Annexion Hannovers durch die Preußen drei große Veränderungen in der „militärischen Mode“

1832, unter dem Einfluß von Wilhelm IV., König von Hannover & England, trugen hannöversche Soldaten britische Uniformen. Diese unterschieden sich von den britischen Originalen lediglich an Aufschlägen, Wappen und Kokarden (von außen: gelb-weiß-schwarz).

Als die Personalunion 1837 endete, und der Onkel von Queen Victoria, Ernst August, in Hannover zum König gekrönt wurde, änderte sich auch der Uniformstil. König Ernst August führte in seiner Armee Uniformen nach preußischen Vorbild. Seiner Garde du Corps setzte er zudem noch eine Pickelhaube auf.

Sein Sohn und Nachfolger, König Georg V. stand im Gegensatz zu seinem Vater unter österreichischem Einfluß. Nicht zuletzt, weil es am Hofe des blinden Königs viele Intrigen gab, die den König oft beeinflußten, und nach Meinung einiger Forscher auch zur Annexion des Königreiches führten. König Georg V. führte bei seiner Armee Uniformen nach österreichischem Vorbild ein; lediglich die Garde du Corps hielt die „preußische“ Uniform bei.


Unter www.necasperaterrent.de finden Sie die Homepage über die hannöversche Armee von Michael Tänzer mit sehr vielen Hintergrundinformationen.

Literaturempfehlung:

1. Niemeyer/Ortenburg, The Hanoverian Army During the SYW, Beckum1977 („Gemunder Prachtwerk Teil1“ / ISBN: 87-85216-06-2)

2. Niemeyer/Ortenburg, Die Hannoversche Armee 1780-1803, Beckum 1981 („Gemunder Prachtwerk Teil2“ / ISBN: nn) Dies Buch ist zu beziehen über das Preuß. Bücherkabinett, Knesebecker Str. 88, 10623 Berlin / http://www.buecherkabinett.com Best.-Nr.: 535/7, 24,80 DEM

3. Ronnenberg, Abbildungen der kurhannöverschen Arméeuniformen, Hannover 1979 (ISBN: 387706177X)

4. Hofschroer/Fosten, The Hanoverian Army of the Napoléonic Wars, London 1989, (ISBN: 0850458870)

5. Niemeyer, Die königlich-hannöversche Armee, Celle 1989. Dies Buch ist erhältlich beim Bomann-Museum Celle, Schloßplatz 7, D-29221 Celle (i.Han.)